Chorportrait



Der Chor ars cantata zürich wurde Ende 1971 von musikbegeisterten Laiensängerinnen und -sängern und dem Dirigenten Peter Scheuch gegründet. Am 4. Mai 1972 präsentierte der Chor sein erstes Konzert – und am 27. November 2022 das «Jubiläumskonzert 50 Jahre ars cantata»: Zusammen mit dem Orchester Camerata Cantabile erklang Beethovens Chorfantasie (am Klavier Dirigent Philipp Mestrinel) und Bruckners Messe f-Moll (zur Geschichte der ars cantata siehe Website).

Pro Jahr werden zwei Konzertprogramme einstudiert und aufgeführt, mit geistlichen und weltlichen Werken von der Renaissance bis zur Gegenwart. In den Konzerten singt der Chor teils a-cappella, teils begleitet von einzelnen Instrumentalisten/innen oder einem Orchester.

1993-2009 war Monica Buckland musikalische Leiterin. Sie realisierte Uraufführungen von jungen Komponistinnen – z. B. kurze Werke von Louisa Lasdun und Iris Szeghi – und Komponisten, z. B. die abendfüllende «missaverde» des Bündners Fortunat Frölich (Texte Beat Brechbühl), welche von Radio DRS übertragen wurde. Einen Schwerpunkt legte die in England aufgewachsene Schweizerin auf englische Musik. Höhepunkte waren 2002 die halbszenische Aufführung der Oper King Arthur von Henry Purcell und 2007 Shakespeare-Texte in Vertonungen aus fünf Jahrhunderten. Der Chor trat dreimal an den «Internationalen Domkonzerten St. Blasien» (Schwarzwald) auf und 2003 am Chorfestival Zlín (Tschechien).

Seit Herbst 2009 leitet Philipp Mestrinel den Chor. Er wählte bisher Programme mit geistlicher Musik (von Schütz und Bach bis Wolf, Poulenc und Distler) und vier mit weltlicher Musik (Kompositionen des 19. und 20. Jahrhunderts aus Deutschland, Frankreich, der Schweiz und Tschechien). Zwei zeitgenössische Werke – von John Rutter und Martin Völlinger (Luzern) – wurden 2010 zusammen mit den Luzerner Sängerknaben aufgeführt. Ein Konzert mit Völlingers «The Latin Jazz Mass» folgte 2013, zusammen mit Werken von zeitgenössischen argentinischen Komponisten. 2015 trat der Chor erneut an den «Internationalen Domkonzerten St. Blasien» auf mit geistlichen A-cappella-Werken aus dem 16.-20. Jahrhundert. 2013 und 2017 gab ars cantata je zwei Konzerte in Paris, mit Werken von französischen und deutschen Komponisten, u. a. vom Franzosen David Alan-Nihil (* 1972); A-cappella-Werke von ihm führte ars cantata erstmals in der Schweiz auf.

Zweimal präsentierte sich der Chor zusammen mit einem von der früheren Dirigentin, Monica Buckland, geleiteten Orchester: 2011 war es das Orchester der Technischen Universität Dresden, mit Konzerten in Zürich und Dresden, und 2018 das New Tyneside Orchestra: In Newcastle upon Tyne (Nordost-England) und in Zürich wurde ein faszinierendes, aber kaum bekanntes Werk von A. Dvořák aufgeführt, «Die Geisterbraut», eine dramatische Ballade nach einer böhmischen Sage. 2016 sang der Chor selten konzertant aufgeführte Werke: Jüdische liturgische Gesänge, in hebräischer Sprache, mit einem Kantor aus Israel. Im September 2021 – erstes Konzert nach der uns allen aufgezwungenen Corona-Pause – folgten Klezmer und Lieder aus Israel (auf Jiddisch und Hebräisch) mit der vierköpfigen Klezmer-Band Kacharba, Dirigent Philipp Mestrinel tritt regelmässig als Pianist in dieser Formation auf.

Stimmbildung ist ein wesentlicher Bestandteil jeder Probe. Vor jedem Konzert findet ein Probewochenende statt. Es dient der Vertiefung des Erlernten, soll aber auch den persönlichen Kontakt unter den Chormitgliedern fördern.
ars cantata ist als Verein organisiert und umfasst gegenwärtig rund 70 aktive Sängerinnen und Sänger. Finanziert wird der Chor durch Mitgliederbeiträge, Sponsoren- und Donatorengelder sowie Spenden von privaten Gönnern und Gönnerinnen.